Ein wunderschöner Tag an der Thur. Voll abgeschneidert, aber ein paar deftige Fehlbisse.
Zum ersten Mal in dieser Saison befischte ich den mittleren Abschnitt im obersten Tössrevier. Das gewaltige Unwetter vom vergangenen Donnerstag hat deutliche Spuren hinterlassen. Geröll-Lawinen haben an gewissen Stellen den Weg verschüttet (wurde aber schon wieder geräumt) und die Mini-Seitenbäche haben auch sehr viel Geröll und Geschiebe in den Bach gebracht. Gewisse gute Spots existieren nicht mehr.
Im Gegensatz zum 1. Mai waren die Bafos aber wieder in Beisslaune, wenn auch vorwiegend die kleinen, davon gegen 10 über dem Mindestmass, d.h. zwischen 24 und 27cm, aber keine darüber.
Auch wenn die Bafos in diesem kleinen Quellbach nur langsam wachsen, gibt es Grosse! Nach wie vor gibt es also viel Luft nach oben. Wenigstens sind die Kleinen innerhalb einer guten Woche recht dick geworden.
Das vergangene Wochenende mit den massiven Schneef¨ällen war ja wirklich zum heulen und an eine Fischerei im Töss-Revier war nicht zu denken. Wenigstens blieb es danach trocken und wir konnten am Donnerstag die Brütlinge im obersten Teil des Reviers mit Verspätung aussetzen. Es war ein Erlebnis zu sehen, wie sich die Kleinstforellen direkt nach dem Besatz mit dem Kaffeesieb verhielten. Der grosse Teil suchte im seichten ruhigen Wasser sofort den Gewässergrund und verharrte dort. Ein paar wenige verhielten sich dagegen schon wie die Grossen, schwammen in eine leichte Strömung und standen dort hinter kleinen Steinen.
Glücklicherweise für die Brut gab es an diesem Wochenende kein Hochwasser und so beschloss ich am Sonntag auf Forellenpirsch zu gehen. Die Besatzgebiete war dabei natürlich tabu, schliesslich wollte ich den Nachwuchs bei Waten nicht stressen oder gar zertreten.
Also versuchte ich mein Glück im unteren Teil des Reviers. Schon nach drei vier Würfen mit dem Forellenwobbler (Jackson) hatte ich an der ersten Schwelle einen Hammerbiss. Die Rute bog sich bedrohlich, das Adrenalin schoss durch meine Adern und die Forelle versuchte bei surrendender Rolle die gegenüberliegende Seite zu erreichen, was ich zu verhindern wusste. Aber danach kam die ganze Rafinesse dieses Tiers zur Anwendung, die ihr vermutlich zu dieser Grösse verholfen hat. Sie raste mir entgegen und setzte einige Meter vor mir zu Sprung an und dabei löste sich der Wobbler. Vielleicht wäre eine solche Traumforelle in diesem Kleingewässer von geschätzten 45 bis 50 cm zuviel des Guten gewesen.
Danach befischte ich Pool für Pool mit dem Wobbler weiter hatte aber nur noch zaghafte Fehlbisse. Also stieg zwei Stunden später wieder auf den Wurm um und zupfte diesen dem Grund entlang. Schon beim ersten Pool blieb nach zwei Fehlbissen eine Portionenforelle hängen.
Langsam wurde die Zeit knapp und ich steuerte einen Hotspot an. Dort begann ich gleich mit drei Aussteigern, in einem Fall auch eine der schöneren Sorte. Aber danach folgte noch ein weiterer Biss von einer gut Dreissiger und diese durfte mich auch nach Hause begleiten (langsam wurde ich hungrig).
Auf die Fortsetzung der Saison und hoffentlich einem Wiedersehen mit einer Kapitalen freue ich mich nun unermesslich!
Am 13. April war unter reger Beteiligung der Medien die Thur-Putzete des FV Andelfingen angesagt. Ingesamt säuberten über 30 engagierte Fischer das Thur Ufer. Zusammen mit drei anderen Fischern war ich auf einer rund 4 Kilometer langen Strecke unterwegs und wir bewegten uns dabei im Biber-Revier. Auf einem sehr grossen Teil der Strecke haben die Biber ganze Arbeit geleistet, was uns das Auswerfen erleichtern dürfte.
Es ist aber zu hoffen, dass sich die faszinierden Tiere nicht noch massiv weiterverbreiten. Schon heute sind verschiedene Zuflüsse für die Fische aufgrund der massiven Nager-Verbauungen nicht mehr durchgängig für die Fische. Jedenfalls fand ich direkt neben einer Biberburg eine LEERE Kondomverpackung?
Am Sonntag den 14. April zog es mich bei schon fast sommerlichen Temperaturen an die Töss. Noch vor einer Woche hatte ich dort bei Bise mit einem argen Kuhnagel in den Finger nach zwei Stunden kapituliert.
Es war wohl der etwa fünfte Versuch seit Saisonbeginn am 1. März, wobei vorher bei einer Wasser temperatur von rund 4 Grad bis auf eine Ü-30iger Fario die aber nur aus einem Kopf, ein paar Geräten und Haut bestand und deshalb sofort zurückgesetzt wurde, gar nichts lief (egal welche Köder im Einsatz standen).
Nach wie vor oder jetzt erst recht kommt in diesem obersten Tössrevier viel Schmelzwasser, aber auch die Farios spüren den Frühling. Schon nach knapp 30 Minuten konnte ich die erste Bachforelle von genau 30 cm an Land begrüssen. Es folgten noch drei weitere unter dieser Marke die den Weg in die Freiheit verdient haben.
Ich bin überzezeugt, dass in den nächsten Wochen die Post abgeht :)
Die Forellen in meinem Hausrevier befinden sich im März wie gewohnt (bei Wassertemperaturen um 4 Grad) noch in der Winterstarre. Unter diesen Umständen musste ich nicht lange nachdenken, als mich Kollege Yannick kontaktierte und fragte, ob ich Lust hätte mit ihm einen Tag in seinem Thur Revier zu fischen.
Da er zwei Gastkarten organisieren konnte fragte ich einen weiteren Kollegen (Kevin) an und es sagten gleich er und sein Kollege Silvio zu. Yannick legte sich voll ins Zeugs und konnte noch ein dritte Gastkarte organisieren (danke an den Pächter).
Der sehr schöne Thurlauf beflügelte nach der Ankunft unsere Fang-Fantasien. Yannick montierte seine Feederrute mit der Absicht die Barben zu überlisten. Kevin, Silvio und ich wollten den getupften Kollegen auf die Schuppen rücken und montierten die Wobbler. Nachdem zweimal stattliche Forellen gestiegen waren, war ich von einer erfolgreichen Fario-Pirsch überzeugt. Leider zeigten die Getupfen kein Interesse an unseren Wobblern und so beschloss ich den Wurm mit einem leichten Blei am Grund entlang zu zupfen
Zwischendurch hatte Yannick Fehlbisse, wobei es in einem Fall der Köder von Kevin war der ihn in Aufregung versetzte
Die Motivation liess aber etwas nach und der Hunger machte sich bemerkbar. Also beschlossen wir die Steaks auf den kleinen Grill zu werfen. Wenige Minuten zuvor kam auch unser Kollege Peter auf
einen Besuch vorbei.
Fast gleichzeitig noch ein offensichtlich herrenloser Hund der uns schon am Morgen besucht hatte.
Dazu gesellten sich zwei Frauen mit etwa fünf Hunden, die sich auch über den herrenlosen Hund wunderten. Schlussendlich gelang es ihnen diesen mit Hundeguetzli an die Leine zu bekommen und Silvio
konnte auf der Plakette die Handy-Nummer des Besitzers lesen.
Also rief ich diesen an und der bestätigte mir, dass sein Hund ausgebüxt ist und er in wenigen Minuten vorbeikomme. Die Zeit währenddem ich mit dem Hundebesitzer am Telefon war nutzte Peter
gnadenlos aus.
Offenbar bemerkte der Schlaumeier ungewöhnliche Bewegungen meiner Rute und entschloss sich zum Anhieb und drillte einen kämpferischen Fisch Richtung Ufer. Mein Telefongespräch war auch beendet da ich die Rute an einer steil abfallenden Kante ausgelegt hatte rannte ich mit dem Feumer Richtung Peter. Beim Anblick des Fisches im Wasser begann das grosse Rätselraten; keine Barbe keine Forelle, kein Alet; nein es handelte sich um eine stattliche Nase mit einer Grösse so um die 50cm. Mit Ausnahme von Yannick war es für uns eine Premiere diesen sehr seltenen schönen und europaweit streng geschützten Fisch einmal aus der Nähe zu sehen.
Die Nase wurde nach dem Entfernen des Hakens natürlich sofort sorgfältig mit dem Kescher wieder in ihr Element entlassen.
Danach gab es noch einige Fehlbisse bei Yannick und einen bei mir, vermutlich von stattlichen Barben die wir auch vom Ufer aus beobachten konnten.
Die Forellen haben uns zwar belächelt, aber die Nase war ein besonderes Erlebnis.
Der Tag mit den Kollegen hat echt Spass gemacht und verging viel zu schnell. Ich freue mich schon jetzt auf die Wiederholung.
Nach der unendlichen völlig erfolglosen Werferei auf die Seeforellen vom Ufer aus am Zürich-, Greifen- und Walensee war es endlich soweit, das langersehnte Treffen mit neun weiteren Kollegen von www.haken.ch auf der Melchsee-Frutt zum Eisfischen.
Auf der Bergfahrt überwanden wir den demprimierenden Nebel und wurden von einer sonnendurchfluteten glitzernden Berglandschaft empfangen. Nach einer kurzen herzlichen Begrüssung ging es Schlag auf Schlag, das heisst Schneeschuhe, Eisbohrer und Schaufeln fassen und sofort ab auf den Melchsee.
Zuerst wurde der Schnee weggeschaufelt und danach in harter Knochenarbeit die vereiste Schneeschicht mit harten Eisschichten dazwischen durchbohrt. Einige von meinen Kollegen bohrten Loch um Loch aber die Bachforellen, Saiblinge und Namaycush befanden sich offensichtlich im Streik. Nur unser engagierter Jungfischer Jöshu konnte eine wohlgenährte sehr schön gezeichnete 40er Bachforelle aus einem Eisloch zaubern.
In Windeseile verging der erste Tag und wir bezogen nach einer schönen Snowmobil-Taxifahrt unsere Unterkunft auf der Tannalp.
Dort genossen wir ein vorzügliches Fondue, ein paar Bierchen, ein wenig Wein, aber wir blieben im Vergleich zu einer anderen Gruppe aus dem Bündnerland top seriös!
Davor wurden wir mit einem wunderschönen Sonnenuntergang und später mit einem perfekten Sternenhimmel beglückt.
Am anderen Morgen plus/minus 07.00h waren wir vollbepackt schon wieder auf den Schneeschuhen Richtung Tannsee. Wir wurden von einem traumhaften Sonnenaufgang begrüsst (ein super Omen).
Das gute Gefühl wurde schon bald bestätigt. Kurz nachdem Nicola sein Loch gebohrt hatte konnte er auch schon seinen ersten Fang aus dem Eisloch befreien
Das war Motivation pur und so konnte ich schon kurz darauf meinen ersten Saibling aus einem Eisloch zwängen.
Die Sonne brannte erbarmungslos auf uns herunter und diejenigen die zuwenig Sonnencrème aufgeschmiert hatten, bereuten das noch bitter.
Aber die Fische waren in Beisslaune. Ein Kollege konnte einen tollen 55er Namy aus dem Loch zaubern, Jöshu einen traumhaften Bachsaibling von 50 cm und ich konnte insgesamt 3 Bachsaiblinge zwischen 35 bis 43cm aus dem gleichen Loch heben.
Dieses Wochenende war für mich ein absoluter Höhepunkt in der noch sehr jungen Saison, der nur schwer zu toppen ist. Traumhaftes Wetter, einige Fische, aber vor allem super Kollegen und das sind Bruno, Andreas, Reto, Nicola, Jöshu, Michael, Remo; Mic mit denen ich jederzeit wieder sehr gerne ans Wasser gehe.
Einen ganz besonderen Dank gebührt Jon dem besten Guide den man sich vorstellen kann.
Ich freue mich schon jetzt auf die Wiederholung im nächsten Jahr!
Verbringe ich (nebst der Arbeit) mit Fischen!
Zuerst einmal besuchte ich den alten Tatort am Zürichsee, wo ich vor Jahren unzählige Tage fischend verbracht habe. Zahlreiche Fischer versuchte dort ALLES, aber die Fänge waren recht bescheiden.
Danach folgte der längst versprochene Ausflug mit meinem achtjährigen vom Fischen angefressenen Neffen und meinem Schwager an den Zürichsee. Der Junior konnte schon ziemlich am Anfang einen tollen Alet von gut und gerne 45 cm wie ein Profi landen. Kompliment!!. Der Fisch wurde nach einem kurzem Fotoshooting im feuchten Gras natürlich sofort zurückgesetzt.
Danach näherte sich der Bachforellen-Saison-Abschluss in Riesenschritten, zuerst mit meinen Glarner Fischerkollegen, natürlich im schönen Glarnerland.
Der Erfolg war bescheiden, d.h meine beiden Kollegen konnten am Morgen innert einer halben Stunde vier Bachforellen mit dem Wurm überlisten und ich blieb während dieser Zeit mit dem Wobbler absolut erfolgos. Egal; wir hatten ja noch genügend Fleisch für ein gemütliches Grillieren am Wasser.
Zum definitiven Abschluss der Bachforellen Saison konnte ich in meinem Pachtrevier im Tössstockgebiet noch den Thuner Profi-Jungfischer--Kollegen Nicola von http://www.thetrouthunters.ch/ begrüssen. Natürlich regnete es den ganzen Tag in Strömen und es bissen unzählige Forellen aus der Nachwuchsabteilung, manchmal nicht viel grösser als der Wobbler. Einige wenige die das Mindestfangmass erreicht und überschritten hatten, schwimmen weiter und können hoffentlich in diesem Herbst erfolgreich ablaichen. Eine wirklich schöne blieb uns vergönnt.
Die Vorfreude auf diese Ferien war riesig und so brauchte ich am 11. August den Wecker eigentlich nicht, um pünktlich um 4 Uhr zu erwachen und mich um 5 Uhr Richtung Flughafen brausen zu lassen. Dort traf ich mich dann mit meinen Fischerkollegen Stöff und Peter.
Der Flug von Frankfurt nach Anchorage war (trotz Nikotinentzug) unterhaltsam und ich genoss zwischendurch die fantastischen (Treib-)eislandschaften und über Alaska angekommen den Blick auf den imposanten, weit „verästelten" Yukon.
In Anchorage übernahmen wir unseren Mietwagen und fuhren rund 3 ½ Stunden durch eindrückliche Landschaften mit vielen schönen Bergen und Bächen Richtung Crooked Creek (Kasilof).
Dort hatten wir auf dem Campground eine sehr einfache aber günstige Unterkunft (Cabin) gemietet.
Die ersten Tage befischten wir unseren Hausfluss Kasilof (3 Gehminuten) , den rund 20 Minuten entfernten Kenai und den eine Autostunde entfernten kleinen Anchor.
Am Sonntag, also unserem ersten Tag, konnten wir am Kasilof keine Spur von den Lachsen ausmachen, dafür vernarrte sich schnell einmal ein Bachsaibling von knapp 40 cm in meinen Spinner, kurz darauf auch noch ein 47er. Peter zog mit einem 43er nach.
Am folgenden Tag im Anchor konnte Peter dann den ersten (Silber-)lachs unserer Ferien überlisten. Noch am gleichen Tag, bzw, am Abend konnte ich dann den ersten kleinen Silberbarren von knapp 60cm aus dem Kasilof bergen.
In den folgenden Tagen, verlegten wir dann unsere Aktivitäten an den Kenai, da dort immer noch verspätete Rotlachse aufstiegen. Der erste Versuch im Kenai brachte mir aber eine ganz andere Ueberraschung. Schon beim dritten Wurf mit dem Spinner knallte es gewaltig auf meiner Rute. Schnell wurde mir aufgrund des massiven Widerstands bewusst, dass ich es hier mit etwas Grossem, d.h. dem seit Ende Juli geschonten Königslachs zu tun hatte. Ich machte mir einige Sorgen um meine feine 2.70 Meter lange feine Shimano Beastmaster-Rute und der Gedanke an meine 30er Geflochtene beruhigte mich auch nicht besonders. Laufend stellte die Bremse neu ein, da ich unbedingt verhindern musste, dass der König zu weit in die Strömung zog, andererseits aber auch einen Schnurbruch bei den unglaublich starken Kopfstössen verhindern musste. Nach knapp 15 Minuten konnte Peter den Prachtskerl nach einigen Versuchen feumern. Vorschriftsgemäss löste ich den Spinner im Wasser und der majestätische Fisch mit einer geschätzten Länge zwischen 100 und 110cm konnte seine Laichwanderung fortsetzen.
Nach diesem Auftakt am Kenai konnten wir dann an diesem und den folgenden Tagen prächtige Rot- und Silberlachse landen.
Zwischendurch gab es auch wieder Saiblinge, wobei Stöff ein Prachtsmilchner an den Haken ging
Am Sonntag nach einer Woche buchten Peter und Stöff eine Heilbutt Tour, die so richtig zum Reinfall wurde. Die fünf Personen auf dem Boot konnten gerade mal zwei kleine Butts so um die 20 bis 25 Pfund landen. Da mir diese Fischerei nicht zusagt fischte ich diesen Tag ziemlich erfolglos im Kasilof. Bis auf ein paar Saiblinge war absolute Flaute. So habe ich aber immerhin 225 Dollar gespart.
Unser einheimischer Kollege und ehemaliger Campground-Besitzer Christian sowie Otto der die ganze Saison in seinem Wohnwagen auf dem Campground verbracht hat, motivierten uns danach zum Fischen auf Heilbutt vom Ufer aus. Wir waren die ersten in der Kasilof Mündung, weshalb war auch bald klar; es herrschte Ebbe (man sollte halt zuerst die Tide Tables studieren)! Kaum kam die Flut hatten wir die erste zaghafte Bewegung auf der Rute und ich ermunterte Stöff den Köder zu kontrollieren. Am anderen Ende zappelte etwas, aber es war nicht ein Butt sondern eine schöne Flunder.
Gegen Abend trudelten noch weitere einheimische Fischer, einige davon so richtige Freaks welche dauernd Joints drehten, ein. Gefangen wurden bis gegen 21 Uhr zwei kleinere Heilbutts, ein prächtiger Stachelrochen sowie ein paar kleinere Haie (die alle wieder zurückgesetzt wurden). Auch ohne den erwünschten Fang war es ein tolles Erlebnis.
In der Folge befischten wir wieder vermehrt den Kenai, wo unterdessen die Silberlachse in grösseren Gruppen aufstiegen, aber auch riesige Schwärme von Buckellachsen (Pinks). Vereinzelt waren auch noch schöne Rotlachse bis gut 10 Pfund dabei.
Zur Abwechslung unternahmen wir mit dem befreundeten Guide Travis eine Bootstour auf dem Kasilof River. Gefangen haben wir allerdings nur zwei Silberlachse sowie über 60 Pinks (die natürlich alle wieder schwimmen). Die eintägige Tour (morgens um 07.00 ein- und um 17.00h ausgewassert), war aber ein sehr schönes Erlebnis.
Leider fiel in der letzten Woche die geplante Tour mit Steve, einem weiteren einheimischen Kollegen, auf den grossen wunderschönen Tustumena Lake ins Wasser, da Steve auf die Jagd auf Karibu (nordamerikanisches Rentier) und Elch ging.
Am Montag in der letzten Woche nach einer gewaltigen Sturmfront konnten wir am Kenai bei sehr garstigen Bedingungen noch einmal wunderschöne Silber- und Rotlachse überlisten, aber die Pinks waren nun dominierend. Zudem stieg das Wasser und wurde immer grauer.
Trotzdem versuchten wir unser Glück am Dienstag und Mittwoch noch einmal im Kenai. Im grauen Wasser hatten wir jedoch keinen einzigen Silber oder Rotlachs, dafür musste jeder von uns im immer noch grauen Wasser zwischen 50 und 80 Pinks pro Tag vom Haken befreien. Wie uns Travis sagte war das graue Wasser nicht auf die Sturmfront von Sonntag auf Montag sondern auf einen Gletscherabbruch im Einzugsgebiet des Kenai zurückzuführen.
Aufgrund dieser Umstände ging es am Donnerstag sehr früh noch einmal an den Anchor, wo ich bei strömenden Regen meinen letzten Silberbarren landen konnte. Ab diesem Donnerstag bis zur Abreise am Samstag regnete es dann nur noch einmal, d.h. ohne Unterbruch! Den letzten Silber konnte Peter dann am Freitagmorgen aus dem Kasilof bergen.
NATUR UND TIERE
Was in diesen Ferien etwas zu kurz kam, waren die Erlebnisse mit den Tieren. Im Anchor hatte ich eine Schrecksekunde mit zwei Jungelchen, die mich fast überrannt hätten und natürlich waren die Adler an jedem Gewässer sehr zahlreich. Einer davon liess sich auch aus fünf Meter Distanz nicht von uns stören.
Allgegenwärtig waren natürlich auch Meer- und Raubmöwen, welche uns beim Filetieren plötzlich in riesigen Mengen Gesellschaft leisteten und Fischreste von teilweise mehr als 400 Gramm in wenigen Sekunden verschluckten.
Schritt auf tritt begegnet man Hasen (oder eher Kaninchen) und farbenfrohen Vögeln und auf der Strasse alle paar Meilen einem überfahrenen Stachelschwein (denen geht es gleich wie bei uns dem Igel).
Bären sind eigenlich sehr zahlreich, aber in der Regel auch menschenscheu. In diesen Ferien konnten wir gerade mal einen Braunbär aus Entfernung beobachten.
INFOS FÜR ZUKÜNFTIGE ALASKA FISCHER (HALBINSEL KENAI::
PATENTE:
Die Patente können praktisch in allen (sehr zahlreichen) Fischereigeschäften und auch einigen Campgrounds gelöst werden. 14 Tage kosten rund 90 Dollar, sieben Tage 55.
FISCHARTEN/SAISONS:
DER KÖNIGSLACHS ist in der Regel von Mitte Mai bis Ende Juli befischbar (danach Schonzeit). Die Bestände beim King scheinen jedoch aufgrund des massiven Fangs von kommerziellen Flotten arg geschrumpft zu sein. In einigen Flüssen wurde die Fischerei in diesem Jahr nicht freigegeben oder wie im Kasilof ab dem 22. Juli ein Fangverbot (d.h. Catch und Release) verhängt. In der Regel besteht für den König ein Fanglimit von 5 (oder 6) Exemplaren PRO SAISON! Sie haben meist eine Grösse zwischen 90 und 120 Zentimeter.
Der wegen des Fleisches sehr begehrte ROTLACHS steigt besonders im Kenai in unglaublichen Mengen auf. Bis anfangs August waren es im Kenai River rund 1.6 Millionen! Die meisten Sockeye werden zwischen anfangs Juli bis anfangs August gefangen, wie ihr der nachstehenden Tabelle entnehmen könnt. Allein an einem Spitzentag stiegen 230'000 Fische auf.
Allerdings ist die Fischerei auf diese Lachse schlicht mühsam, da die Rotlachse nicht wirklich beissen, sonders höchstens genervt schnappen, wenn ihnen die grosse Fliege vor dem Mund durchgezogen wird. Diese Fischerei bedingt, dass diese Fliege mit mehr oder weniger Blei (je nach Strömung) laufend mit einer Ruderbewegung ins Wasser befördert und wieder eingezogen wird (hunderte von Würfen!). Fische die nicht im Mund gehakt werden, sind sofort zurückzusetzen (was einige Touristen ignorieren, aber saftige Bussen nach sich ziehen kann).
Die Rotlachse sind sehr kampfstark und erreichen in der Regel ein Gewicht zwischen 2.5 und 5.5 Kilo. Oft besteht bis Ende Juli ein Fanglimit von drei Roten pro Tag (danach 6).
DER SILBERLACHS steigt in den Flüssen und Bächen auf der Kenai-Halbinsel und rund um Anchorage in der Regel frühestens ab Mitte August ein und kann mit dem Spinner (meist Grösse 3 oder 4; 5 geht manchmal auch), Löffel, Lachseiern an der Zapfen oder Grundmontage (mit viel Blei), aber auch mit der Fliege überlistet werden. Die meisten Exemplare dieser (auch sehr begehrten) Speisefische sind zwischen drei und knapp sechs Kilo, in einzelnen Fällen bis 7 Kilo schwer. Der Silberlachs ist ein wahrer Sprungkünstler und pfeilschnell (auch die Roten springen manchmal enorm). Zwei Silberlachse sprangen nach dem Anbiss auf drei vier Meter Entfernung nur um wenige Zentimeter an meinem Kopf vorbei. Allerdings ermüden die Silberlachse im Gegensatz zum King und dem Rotlachs relativ schnell und können nach 5 bis 10 Minuten problemlos gefeumert werden. In den meisten Flüssen besteht ein Fanglimit von zwei Silberlachsen pro Tag.
DER BUCKELLACHS (Pink genannt) wandert nur in geraden Jahren in unglaublichen Mengen in den Flüssen. Er beisst auf die gleichen Köder wie der Silberlachs, die Männchen werden aufgrund ihres hohen Rückens allerdings sehr oft unfreiwillig gehakt. Bei grossen Wanderungen hat man oft alle zwei Minuten einen Pink an der Angel. Als Speisefisch ist der Pink in Alaska nicht besonders beliebt, kann mit unseren Forellen aber locker mithalten! Die Fische haben meist eine Länge zwischen 45 und 60 Zentimeter und springen eher selten aus dem Wasser. Häufig schwimmen sie nach dem Anbiss unbeirrt flussaufwärts oder schwimmen in einem irren Zickzack-Kurs umher (manchmal auch direkt auf den Fischer zu oder hinter dem Fischer durch).
DER HUNDSLACHS kommt auf der Halbinsel nach meinem Wissensstand kaum vor.
BACHSAIBLINGE sind praktisch in allen Flüssen und Bächen sehr häufig anzutreffen und werden meist in Grössen zwischen 35 und 50 cm gefangen. Einzelne Exemplare erreichen aber auch locker 70 Zentimeter (kein Wunder bei diesem reichen Nahrungsangebot von Lachseiern und Jungfischen zu Tausenden).
REGENBOGENFORELLEN sind auch auch sehr zahlreich und sind durchschnittlich gut 50 Zentimeter gross. Regelmässig werden mit dem Boot im Kenai Exemplare zwischen 80 und 100 Zentimeter mit der Fliege überlistet. Praktisch in allen Fliessgewässern müssen die Regenbögler zurückgesetzt werden.
DIE AESCHE ist im Kenai eher selten. Ich konnte während drei Wochen gerade mal eine zum Anbiss überreden.
Der NORDAMERIKANISCHE HECHT (Northern Pike), kommt in einigen Kleinseen vor. Es wird allerdings versucht, diesen wieder auszurotten, da in diesen Seen der Bestand an Saiblingen und Forellen zusammengebrochen ist.
GEWÄSSER:
Für die Lachsfischerei gibt es auf der Kenai-Halbinsel zahlreiche Bäche und Flüsse, wie die beiden grossen Kenai und Kasilof, den Deep Creek, den Anchor, den Ninilchik oder den Russian River.
Von der Fischerei im Kenai und dem schön in den Bergen gelegenen Russian River rate ich in der Hochsaison der Kings und Rotlachsen eher ab, da dort die Fischer teilweise Rücken an Rücken stehen sollen (dafür praktisch immer Vollpackung haben). Zudem sind im Russian River die Lachse schon viele Tage unterwegs, was die Qualität des Fleisches stark beeinträchtigt. Der Russian River ist zudem arg „bärenverseucht“.
Für die Fischerei in den Seen gibt es zahlreiche Optionen. Fantastisch in Bezug auf die Natur ist der Tustumena Lake. Allerdings erreicht man diesen grossen See nur sehr umständlich mit dem Boot und es braucht für eine Tour Beziehungen zu Einheimischen. In der Regel trifft man dort keine Menschenseele, sondern nur Bären bei den Bacheinläufen. Dort steigen auch Lachse auf und im tiefen See selbst (meist immer etwas grau vom Gletscherwasser) sollen kapitale Lake Trout (Seeforellen) herumschwimmen.
Daneben gibt es meist in der Nähe der Strasse Richtung Homer eine sehr grosse Zahl von kleinen Seen und Weiher mit einem sehr guten Bestand an Saiblingen und teilweise Seeforellen. Einige sind allerdings in privatem Besitz. Die öffentlich zugänglichen sind aber meist bezeichnet.
Für die Meerfischerei, vor allem auf Heilbutt gibt es zahlreiche Anbieter. Meist kostet ein Tagestripp zwischen 200 und 250 Dollar und eingewassert wird meist in Ninilchik oder Homer. Ab Seward gibt es auch Tripps auf Lachse (ist zwar sehr schön aber doch recht weit entfernt (etwa zwei Autostunden ab Soldotna).
An verschiedenen Orten wie der Meereseinmündung Kasilof oder in Homer können bei Flut auch Heilbutt, Flundern, Rochen, Lachse und Haie vom Ufer aus gefangen werden. Das bedingt allerdings „schweres Gerät“.
Wenn der Geldbeutel locker sitzt, kann man getrost Ferien auf einer der zahlreichen, teils abgelegenen Lodges buchen. Dort ist für alles gesorgt. Kostengünstig fährt man mit Ferien auf einem Campground wo kleines Cabins (meist Mini-Blockhäuser) oder Wohnwagen gemietet werden können. Allerdings sollte man mit den Kollegen gut auskommen, da man zwei, drei Wochen auf engem Raum zusammenhockt. In diesem Fall benötigt man aber ein Mietwagen (am besten und günstigsten ab Anchorage).
Für die Einkäufe gibt es zahlreiche kleine Shops, aber am besten fährt man bei den grossen Läden wie beispielsweise Fred Mayer oder Safeway in Soldotna. Diese führen ein üppiges Angebot, wobei die Preise vor allem für Früchte und Gemüse beträchtlich sind (muss ja alles importiert werden). Auch Fleisch ist nicht mehr ganz so günstig wie noch vor einigen Jahren. Mit einem Budget von etwa 150 Dollar pro Person und Woche gibt es aber mit Sicherheit genügend Fleisch, ein paar Beilagen, Früchte, Chips, Brot/Toast, Kaffee, Bier und Whisky.
AUSRÜSTUNG
Für den Flug empfiehlt es sich mehrteilige Reiseruten im Koffer zu verstauen. Swiss (meist Zubringerflug nach Frankfurt) verlangt für ein Rutenrohr 120 (oder sind es 140?) Franken. Für diesen Preis bekommt man in den Fischergeschäften wie Hardware oder Fishermans in Soldotna locker zwei Ruten und eine Rolle! Die Auswahl in diesen Geschäften ist enorm und die Preise sehr moderat. Eine Rolle der 4000er-Klasse (mit guter Bremse!) und eine 30er-Geflochtene sind meist ausreichend. Auch Wobbler z.B. von Rappala (für die Seefischerei auf Forellen und Saiblinge) sind meist für 6 bis 8 Dollar, Wathosen für 60 bis 100, oder Spinner (Mepps und Vibrax) für max. 4 Dollar zu haben!
Wathosen oder Stiefel sowie ein Feumer sowie Regenbeständige Kleidung sind ein MUSS!
FISCHVERARBEITUNG UND TRANSPORT
Die Filets können auf den meisten Campgrounds eingefroren werden (vakumieren ist für die kurze Zeit meist nicht nötig, es genügt auch eine Klarsichtfolie). Unbedingt zuerst nachfragen ob dieser Service angeboten wird und ob dabei relevante Kosten entstehen.
Die gefrorenen Filets können dann in Anchorage bei der Rückreise bei Trappers Creek (ist ein hervorragende Räucherei und wird von der Schweizerin Andrea; früher Andi geführt) abgegeben werden. Wer den Fisch geräuchert in die Schweiz mitnehmen will, sollte die Filets etwa drei Tage zuvor bei einer Aussenstelle von Trappers Creek (z.B. in Soldotna) abgeben und am Abreisetag (meist Samstag) bei Trappers Creek abholen. Maximal dürfen 20 Kilo direkt eingeführt werden (auf Gepäcklimiten achten, sonst wird es teuer!).
Für das Räuchern werden aktuell 6.69 Dollar pro Pfund verrechnet, für den Transport in die Schweiz pro Box (bis ca. 22 Kilo) 180 Dollar! Bei Barzahlung (also nicht Kreditkarte) wird ein Rabatt von 10% gewährt.
SCHLUSS!
Ich hoffe der überlange Bericht hat etwas Spass gemacht und/oder dein Interesse geweckt. Gerne stehe ich mit ein paar Tipps für günstige Alaska-Ferien zur Verfügung und beantworte deine Fragen, sofern ich eine Antwort weiss :)
Am 30. Juni war ein Treffen mit Kollegen aus meinem Lieblingsforum haken.ch am Gelmersee geplant. Kurz vor dem Termin musste sich der "Organisator" Bruno krank abmelden. So blieben plötzlich nur noch zwei Kollegen und ich. Da die beiden Berner Fischer erst etwas später anreisen konnten wollten wir uns am See oben mit dem Handy verständigen um den Treffpunkt zu vereinbaren. Bei der Anfahrt, kurz vor Luzern schoss mir durch den Kopf: WO IST mein Handy (?) und fast gleichzeitig wurde mir bewusst, direkt neben meinem Bett zu Hause.
In der Sicherheit die beiden Kollegen trotzdem dort oben zu treffen, setze ich die Fahrt fort und kam nach über zwei Stunden bei der Talstation der steilsten Standseilbahn von Europa (106 Prozent Gefälle) an. Die Bergfahrt sorgte für einen wahren Adrenalinschub, einfach ein tolles Erlebnis das ich jedem empfehlen kann.
Am See angekommen machte ich mich auf der rechten (Süd-)Seite auf den Weg Richtung der begehrten Bacheinläufe und genoss das tolle Panorama.
Der Weg dorthin war für einen Gruftie wie mich auch nicht ganz "ohne"
Kurz vor dem Erreichen des begehrten Bacheinlaufs stoppte mich das dritte Schneefeld. Ein Fehltritt wäre fatal gewesen und hätte höchstwahrscheinlich mein Leben massiv verkürzt :(. Also beschloss ich etwa 300 Meter vor der Stelle meiner Begierde 45 Minuten zurückzuwandern und dann einen neuen Angriff über das Nordufer zu nehmen.
Aber es wurde immer noch abenteuerlicher, aber bekanntlich ist ja der Weg das Ziel :)
Ich wollte einfach zu den Bacheinläufen!!!
Dieser Weg wurde Anderen, allerdings mitten im Hochsommer und unter misslichen Wetterverhältnissen schon zum Verhängis!
Am ersten Bacheinlauf angekommen waren die Köder schnell mal im Wasser und kurz darauf.....
d.h. keine 5 Minuten nach dem Einwassern der Bienenmade konnte ich den ersten Kanadier um die 35cm vor dem Ertrinkungstod retten
Nach gut einer Stunde beobachtete ich auf der gegenüberliegenden Seeseite zwei Punkte (in der Bildmitte). Das waren meine Kollegen, so nah und trotzdem so fern. Das nennt man ein (von mir) vermasseltes Forumtreffen!!!
Die Namaycush bissen wie wild und bereits nach 15 Uhr beschloss ich mich wieder auf den Heimweg zu begeben. Das war einfach ein toller Tag in einer wunderschönen Berglandschaft.
Nach fast zwei Wochen ohne Fischen zog es mich an diesem Wunderschönen Auffahrtstag unwiderstehlich an den Bach, d.h. ins Tösstockgebiet. An der Töss angekommen musste ich allerdings schnell feststellen, dass es nur so von Wanderer, Familien beim Grillieren usw, wimmelte. Also beschloss ich den unteren und mittleren Teil des in einem idyllischen Seitental gelegenen Brüttenbachs genauer unter die Lupe zu nehem. Dort müssen die einzelnen Stellen teilweise allerdings mühsam erkraxelt werden, dafür tritt man keine Menschenseele.
Doch selbst in den schönsten Pools bissen zuerst die Nachwuchshoffnungen zwischen 15 und etwa 24 cm. Danach besteht meist keine Möglichkeit mehr auf eine Schöne, da diese längst gewarnt sind.
In einem flacheren Abschnitt enteckte ich eine kleinere Stelle, wo sich allerdings ziemlich viel Totholz angesammelt hatte (Achtung Hängergefahr!). Der Wurm wurde ziemlich schnell an den Rand geschwemmt wo sich eine Miniforelle von kaum 15cm die Mahlzeit schnappte. Mist..
Da die übermütige Kleine aber am linken Rand des Pools biss versuchte ich einen zweiten Wurf gerade an die Stelle beim Schwemmholz. Der Wurm hatte wohl kaum das Wasser berührt und schon verspührte ich einen ordentlichen Zug auf der Rute. die Forelle suchte natürlich schnurstraks den Weg zum Holz auf der rechten Bildseite. Dieses Mal war ich schneller und die schöne Bachforelle lag nach wenigen Sekunden zu meinen Füssen.
Damit war für mich der wunderschöne Tag auch in Bezug auf die Fischerei gerettet. Trotzdem versuchte ich es noch ein paar weiteren Hotspots, wo sich die Geschichte mit den Kleinen wiederholte. Als dann die nächste Kraxelei angestanden wäre trat ich zufrieden den Rückweg an.
Dieser erste Mai wurde wie im vergangenen Jahr für einen Fischertag zur Eröffnung am Glarner Obersee auf rund 1000 Meter über Meer reserviert. Kurz nach 06.00h trafen wir uns in Näfels, dann wurden die Geräte in das kleine flinke, aber schon ziemlich vollbeladene Auto meines Kollegen gepackt und kurz darauf namen wir den Weg auf der steilen und engen Strasse in Angriff die mein Kollege wie gewohnt routiniert gemeistert hat.
Dieses Jahr waren allerdings schon ziemlich viele Fischer am See und die wenigen Fänge und Gespräche auf dem Weg zu unserem Hotspot liessen uns wenig Gutes erahnen. Offenbar wurden sehr viele kleine Refos, darunter auch Untermassige von rund 20 cm in den See entleert. Da haben die Glarner in einem solchen "hechtverseuchten" See nicht gerade viel nachgedacht.
An unserem Platz angekommen wurden die Sbiros mit Wurm schnell mal gewassert, wobei der Wind die Bisserkennung ziemlich schwierig machte. Trotzdem konnten meine Kollegen schon bald die ersten Forellen feumern (keschern). Leider zeigte es sich schon bald, dass tatsächlich viele kleine Forellen ausgesetzt wurden, die wohl nur als Hechtfutter dienen können.
Natürlich gab es auch schöne Naturimpressionen, beispielsweise von Fröschen und Kröten die den Slogan "öffentlicher Verkehr" in die Praxis umgesetzt haben.
Über den Tag gesehen hatten vor allem meine Kollegen einen sehr guten Fangertrag, aber leider keine echt Schöne, d.h. Kapitale. Da wir drei Fangstatistiken hatten gab es eine sogenannte Vollpackung.
Trotzdem gibt es einen Wermutstropfen. Da man in diesem See die Überpopulation der Hechte zugunsten der Forellen regulieren will,muss jeder Esox unabhängig vom Schonmass behändigt werden. Das wird zwar nie funktionnieren, aber leider vernarrte sich bei mir auch ein Hechtbaby von etwas über 40cm in den Wurm am Sbiro.
Es war trotzdem ein toller Tag mit meinen Kollegen an diesem schön gelegenen See.
Heute wollte ich mal wieder den zum Pachtrevier gehörenden kleinen Brüttenbach befischen. Dieses teils unwegsame Bächlein ist immer wieder für eine Überraschung gut und wird von den meisten Jahreskarteninhabern nur selten befischt. Der Brüttenbach führt wie die obere Töss vor allem nährstoffarmes Quellwasser, was die Bachforellen nur sehr langsam wachsen lässt. Aufgrund der Erfahrungen aus der vergangenen Saison weiss ich aber, dass es in gewissen tieferen Gumpen durchaus auch Forellen so um die 30cm gibt.
Optimistisch, oder besser gesagt schon fast ein wenig übermütig kraxelte ich also zum ersten Pool hinab und warf dort meine leichte Montage mit 4er Haken, Wurm und einem 3 Gramm Bachzapfen aus.
In meinem Jagdfieber warf ich die Montage allerdings etwas ungenau auf die rechte Seite statt unter den Wasserfall oder ins Kehrwasser rechts. Sofort merkte ich im Auslauf einen Biss und es hing eine Kleine so um die 25cm am Haken. Obwohl das Schonmass 22cm beträgt, gehörte dieses Exemplar nicht gerade zu der Zielgrösse weshalb die Forelle mit schnell wieder aus den Fingern "glitschte". Über diesen Fang war ich etwas verärgert, da ich davon ausgehen musste, dass allfällige grössere Exemplare nun gewarnt waren. Trotzdem warf ich noch einmal aus und dieses Mal wunschgemäss rechts direkt neben den kleinen Wasserfall. Dort wurde mein Bachzapfen sofort vom Wasserdruck hinuntergedrückt, tauchte aber nicht wieder auf, was auf einen ärgerlichen Hänger schliessen liess. Leicht missmutig schlug ich trotzdem an und siehe da, es lebte am Ende der Schnur. Nach wenigen Sekunden lag ein 36er Milchner auf den Steinen.
Der nächste Pool war nur etwa 200 Meter entfernt und war im vergangenen Jahr auch immer wieder für eine anständige Forelle gut.
Kaum war der Wurm im Wasser verspürte ich Zug und konnte eine 28er vor dem Ertrinkungstod retten. Im Vergleich zum vorherigen Fang wirkte dieses zwar mickrig, aber beide zusammen ergeben halt ein anständiges Essen für zwei Personen.
Die Entnahme von zwei Forellen aus diesem Kleinbach betrachtete ich dann als Limit, da dort kein Besatz stattfindet (in diesem Jahr gibt es auch in der Töss kein Besatz) und ich die einzelnen Strecken maximal zweimal pro Jahr befische.
Also packte ich meine Sachen nach vierzig Minuten zufrieden zusammen und freue mich schon jetzt auf den nächsten Gang an den Brüttenbach.
Die Bachforellenschonzeit war angebrochen, eigentlich der Beginn einer grossen "Leidenszeit". Mein Glarner Kollege und sein Junior brauchten in dieser Situation nur wenig Überzeugungskraft um mich für die nächtliche Trüschenfischerei am Walensee zu begeistern.
Vier- oder fünfmal durften wir dann, teils mit weiteren Kollegen, u.a. den Berner Jungfischerkameraden eine Freinacht am Walensee geniessen.
Endlich kam wieder einmal das etwas schwerere Material, d.h. meine Sänger Spirit Feeder-Ruten und die 4000er Shimano Rollen (TwinPower und Exage) zum Einsatz. Mit einem wärmenden Feuer, einem gut gefüllten Grill und viel Geplapper machten diese Freinächte auch einem Oldie wie mir Spass. Zudem konnten wir immer wieder Trüschen aus der Tiefe hochpumpen. Die meisten zwar keine Monster und in Bezug auf den Drill keine Herausforderung, dafür in der Pfanne ein Genuss.
Schlussendlich reisten dann auch die Jungfischer-Kollegen Nicola und Jöshu zu einer gemeinsamen Fischerei aus dem Berner Oberland an. Ausgerechnet in dieser Nacht bekamen wir aber die Launenhaftigkeit der Trüschen zu spüren, d.h. keine einzige Landung bis weit nach Mitternacht. Dafür gab es direkt zu unseren Füssen ein wahres Naturschauspiel in Form der Felchenhochzeit. Zahlreiche Felchen darunter viele der 40er und wohl einzelne auch der Ü-50er Kategorie hatten sich zum Laichgeschäft versammelt und schwammen manchmal nur wenige Zentimeter vom Ufer entfernt an uns vorbei. Schlussendlich konnte dann Nicola doch noch seine Trüschenpremiere feiern und das gleich mit einer knapp Fünziger.
Dagegen war meine schönste dieser Süsswasserdorsche mit knapp 40 doch eher ein Zwerg
Nicola und ich haben im Petri Heil den gleichen Artikel über die Fischerei im Puschlav gelesen und da wir beide Ferien hatten, beschlossen wir relativ kurzfristig ein paar Tage in diesem wunderschönen Südtal des Kantons Graubünden zu verbringen. Vorgängig haben wir uns nur darauf geeinigt welche Bergseen wir unbedingt befischen wollten. Nach längerer Anfahrt hatten wir zuerst die drei Teo-Seen auf rund 2300 Meter ü.M. im Visier.
Ab dem Weiler Sfazu führt eine kleine Strasse, manchmal nur gut in Wagenbreite auf eine Alp. Alleine die Anfahrt ist ein mehr als nur spannend, da auf dieser sogenannten Strasse kaum Ausweichmöglichkeiten bestehen. Ich wollte schon gar nicht daran denken, was geschehen wäre, wenn auf gewissen Abschnitten ein Auto entgegengekommen wäre. Aber schlussendlich erreichten wir das erste Zwischenziel, d.h. eine kleine Alp von wo es nur noch zu Fuss weitergeht. Dort packten wir unsere Sachen zusammen, wobei wir neben dem Zelt, weiterer Campingausrüstung, Proviant für wohl eine gute Woche und unserer Fischerausrüstung den Aufstieg in einer wunderschönen Landschaft unter die Füsse nahmen. Etwa dreissig Kilo schwerer kam ich beim Aufstieg bei praller Sonne doch ziemlich ins Schwitzen und Keuchen (verdammt warum rauche ich bloss?), während dem Nicola wie eine junge Gemse den Berg hinauf hüpfte und wegen mir immer wieder Pausen einlegen durfte. So dauerte der Aufstieg statt knapp 60 Minuten wohl mindestens 1 1/2 Stunden.
Aber schlussendlich bin auch ich am Ziel unserer Begierde, d.h. am ersten Teo See in einer beeindruckenden Gebirgslandschaft angelangt. Da wir möglichst schnell Fischen wollten, war auch unser Mini-Camp schnell aufgebaut.
Die ersten Würfe am unteren der drei Seen waren so schnell gemacht, soweit ich mich erinnere ohne nennenswerten Erfolg. Also stiegen wir zum zweiten und dritten Teo-See hoch. Aber da schlug das Wetter dann bald einmal um und mitten im Sommer begann es plötzlich zu schneien. So beschlossen wir am frühen Abend wieder in unser "heimeliges" Camp zurückzukehren und kochten uns mit dem Gaskocher ein paar Teigwaren und Sugo (dauerte ja ewig).
Schon früh und bei zunehmendem stürmischen Wetter mit tiefen Temperaturen versuchten wir im Zelt Schlaf zu finden. Trotz ein paar Schlücken aus der Grappa-Flasche wurde es aber eine sehr unruhige Nacht. Das Zelt wurde aufgrund des starken Windes zeitweise bis auf unsere Körper gedrückt und gegen morgen folgte eine eiskalte Phase, die selbst das Wasser in unserer Sugo-Pfanne gefrieren liess (und das im August!!)
Trotz eisigen Temperaturen empfing uns an dieser Morgen mit stahlblauem Himmel. Nachdem uns die ersten wärmenden Sonnenstrahlen erreicht hatten, nahmen wir den kurzen ruppigen Aufstieg zu den zwei oberen Teo-Seen unter die Füsse. Dort entdeckte Nicola schnell einen Elritzenschwarm und wird konnten mit kleinen Stücken von Fleischmaden einige dieser manchmal auf fängigen Köderfische fangen. Von einem Felsen herab konnten wir schon bald einige Forellen beobachten, jedoch noch ohne nennenswerte Bisse. Auf der Suche nach Hotspots untersuchte Nicola zuerst den kleinsten der drei Seen und ist dabei auf einer Schneedecke in die darunterliegenden Felsbrocken eingebrochen, glücklicherweise blieb das Bein ganz. Dazu wäre er kurz vorher noch fast von einer Schafherde überrannt worden. Da er im Kleinstseelein keine Aktivität feststellen konnten begannen wir mit der Umrundung des Grösseren. Nicola versuchte es dabei zum ersten Mal seit einiger Zeit wieder mit der Fliegenrute, währenddem ich stur mit dem Sbiro weiterfischte. An einer Stelle mit einer stark abfallenden Kante konnte ich dann schon nach kurzer Zeit einen schön gezeichneten Ü-30 Saibling landen, wenig später noch eine Bafo. Aber auch Nicola konnte mit der Fliege ein Refo mit ganz komischem Körperbau landen (ganz dicker Bauch und der Rest völlig dünn).
Dazwischen hatte ich noch einen hefitgen Biss. Der schwimmende Sbiro wurde nach unten gerissen und ich verspürte einen kurzen und sehr heftigen Widerstand. Zuviel für mein eher feines Geschirr. Ein kurzer Knall und die Montage war abgerissen.
Irgendwie fingen wir noch eine weitere Forelle und beschlossen daher den Rückweg zu unserem Camp anzutreten, da diese für ein Nachtessen genügten. Nicola warf während dem Filetieren trotzdem noch eine Montage mit dem sinkenden Sbiro vor unserem Zelt aus. Nach einer gewissen Zeit kontrollierte ich die Montage und tatsächlich hing dort die Forelle Nummer fünf. Trotz halbblauen Fingern, musste Nicola diese halt auch noch filetieren. Weitere dreissig Minuten später brutzelten die perfekt filetierten Filets in der Pfanne; herrlich!
Nach einer weiteren saukalten Nacht auf einer unbequemen harten Unterlage (ich hatte ja nur meine Isoliermatte), beschlossen wir am dritten Tag uns Richtung Saoseo-See aufzumachen. Da es jetzt abwärts ging war auch ich schnell wie der Wind und nach geschätzten 40 Minuten erreichten wir meinen Göppel. Nach der wiederum abenteuerlichen Fahrt auf dem sehr schmalen Bergweg erreichten wir unversehrt den Ausgangspunkt Sfazu. Dort stürmten wir sofort das Restaurant, bestellten eine reichlich gefüllte Platte (eine genügt für zwei) und Bier. Das tat nur wirklich gut!. Dann reservierten wir das Postauto Richtung Saoseo-See (dort ist Fahrverbot), mussten aber noch einige Zeit warten. Wir beschlossen daher den wenige hundert Meter entfernt liegenden wilden Bach noch kurz unter die Lupe zu nehmen. Nicola hatte schon schnell die ersten Bisse, konnte aber keine massige Forelle landen.
Auf der Alp angekommen, von wo aus ein relativ kurzer Fussmarsch zum Saoseo See führt entdeckte ich sofort die wunderschöne Alpwirtschaft. Nicola zog es sofort an den dort vorbei fliessenden Bach in sehr steilem Gelände und wohl nach weniger als 30 Minuten kam er mit einem Big-Smile zurück, in der Hand eine schöne Bafo von sicher 35cm. Kurze Zeit darauf nahmen wir den Weg zum Saoseo unter die Füsse. An diesem wunderschönen See angekommen suchten wir zuerst verzweifelt eine ebene Stelle für unser Zelt; Fehlanzeige. Also beschlossen wir bei schönstem Wetter mit unserem Unterlagen an einer schönen Feuerstelle unter freiem Himmel zu übernachten.
In der Folge versuchten wir unser Glück an verschiedenen Stellen im Saoseo. Immer wieder stiegen Forellen, aber gebissen haben ausschliesslich solche aus der Nachwuchsabteilung. Danach war Holz suchen, Essen (u.a. die Bafo von Nicola angesagt) und ein paar Plapperstunden am Feuer angesagt
Bei schönstem Wetter nahmen wir am nächsten Tag den relativ kurzen Aufstieg zum letzten Objekt unserer Begierde, dem Viola See unter die Füsse. Dort angekommen stellten wir schnell fest, dass es sich hier um den mit Abstand grössten See unserer Tour handelt. Schnell versuchten wir die verschiedenen Stellen, inklusive Bacheinlauf zu befischen, aber ohne den geringsten Fischkontakt.
Danach versuchten wir unser Glück auch noch im unteren Teil mit vielen wunderschönen Seitenarmen. Aber auch dort; kein Kontakt.
Am frühen Nachmittag unseres letzten Fischertages beschlossen wir den langen Rückweg anzutreten (Nicola hatte am nächsten Tag sein Vereinsfischen am Engstlensee).
Im Puschlav durfte ich mit Nicola (schaut doch mal auf http://www.thetrouthunters.ch/ rein) in einer beeindruckenden Bergwelt vier wunderschöne Tage verbringen.
Das war garantiert nicht mein letzter Besuch im Puschlav! Für mich das Highlight der Saison, natürlich nicht wegen der Grösse der Fische, sondern aufgrund der Erlebnisse in dieser wunderschönen Bergwelt mit einem guten Jungfischer Kollegen. Einige weitere Pics findet ihr in der Gallerie.
Obersee Kanton Glarus
Am Obersee, erreichbar über eine ebenfalls spannende Anfahrt von Näfels aus beginnend, wird die Saison jeweils am 1. Mai gestartet und ich wagte mich 2011 zum ersten Mal mit meinen Glarner Kollegen, d.h. einem weiteren Gruftie wie mich seinem Sohn und einem Kollegen seines Sohn's an diesen See.
Dieser Bergsee, der einst über einen guten Bestand an Forellen (auch kapitalen Seeforellen) verfügte ist sein einigen Jahren ziemlich hechtverseucht und beherbergt auch zahlreiche Egli (Barsche). Vor dem Beginn der Saison wird der Obersee mit Refos besetzt (also schon fast ein kleines Forellepuff in der schönen Gebirgslandschaft), was bei der Eröffnung ziemlich viele Fischer anzieht. Die Refos sind allerdings recht intakt (im Gegensatz zu wirklichen Puffforellen) und im vergangenen Jahr konnte einer der Jungfischerkollegen noch eine schöne 46er landen.
Später in er Saison konnten wir dort in wenigen Stunden noch über 30 Egli (Barsche) und auch einen Hecht auf Wurm (!!!) überlisten.
Aber am 1. Mai 2012 werden wir in der schönen Bergkulisse unser Glück erneut auf die Forellen versuchen.